Die Mandelentzündung liegt auf beiden Seiten des Halsbereichs und ist die erste Verteidigungslinie des Immunsystems gegen Krankheiten. Die am häufigsten vorkommende Erkrankung der Mandeln ist die Mandelentzündung (Tonsillitis) und besonders im Winter werden Kinder zumeist davon betroffen. Die geläufigsten Symptome sind Halsschmerzen, Fieber, geschwollene und gerötete Mandeln. Falls es zu einer chronischen Entzündung kommt, kann es einer Herausnahme der Mandeln durch eine OP bedürfen. Weitere Krankheiten können wir als Mandelsteine und Mandelkrebs bezeichnen. Die Mandelsteine können üblich zu Hause behandelt werden. Jedoch kann es beim Mandelkrebs einer Radiotherapie sowie einem chirurgischen Eingriff bedürfen.
Inhaltsverzeichnis
Die Mandeln (Tonsillen) sind Lymphknoten, die sich in der Höhlung an beiden Seiten des hinteren Halsbereichs befinden und eine erbsenähnliche ovale Form haben. Tonsillen sind Teile des Lymphsystems (Immunsystem), die bei der Abwehr gegen Infektionen Hilfe leisten und daher eine wichtige Rolle spielen. Im Kindesalter haben sie eine große Erscheinung; mit den Jahren aber verkleinern sich ihre Maße.
Außer diesen Tonsille-Arten gibt es im hinteren Bereich der Nasenhöhlung und über dem Rachendach, die auch als Rachenmandel bezeichnet wird, die Rachenmandel, die auch Pharyngitis (Adenoid) genannt wird sowie die Zungenmandel als Adenoiden auf der Bodenfläche der Zunge.
Was ist Kehlkopfkrebs? Ursachen, Symptome, Diagnose und Therapie
Die Tonsillen bilden die ersten Abwehrlinien des Immunsystems gegen Krankheiten. Sie produzieren Leukozyten und Abwehrstoffe und tragen damit zum Kampf gegen die Infektionen des Körpers bei. Ferner filtern sie Fremdkörper, wie Bakterien, Viren und verhindern deren Ableitung in die Lunge.
Da in der Vergangenheit gedacht wurde, dass sie durch die Evolution ihre Funktion verloren haben und nicht mehr tauglich sind wurden sie bei einer Infektion einfach mit einer Operation entnommen. Mit der Zeit ging aber hervor, dass sie eigentlich sehr nützliche Organe sind.
Tonsillitis entsteht durch die Infektion der Bakterien in den Mandeln. Je nach Art des Virus’ oder der Bakterie sowie der Bereich, wo sich die Infektion gebildet hat, kann es Ӓnderungen aufzeigen.
Im Falle einer Infektion kann vor allem das Adenoid noch größer werden und die Atemwege blockieren, was zu Schnarchen oder Schlafapnoe führt. Darüber hinaus kann die Mandelentzündung akut oder chronisch sein. Die akute Mandelentzündung tritt vor allem bei Kindern auf und wird bei häufigem Wiederauftreten als chronische Mandelentzündung bezeichnet.
Die Symptome können je nach Krankheitserreger und Immunstärke des Körpers Unterschiede aufzeigen. Da die Mandelentzündung in seltenen Fällen zur extremen Schwellungen und demzufolge zu Dyspnoe führen kann, sollte in diesem Falle medizinische Hilfe eingeholt werden. Ferner sollte man bei hohem Fieber über 39,5 C, Muskelschwäche, Halskehre und Halsschmerzen, die mehr als zwei Tage anhalten, sofort einen Arzt aufsuchen.
Die Diagnose der Mandelentzündung beruht auf die körperliche Untersuchung. Ferner können zur Feststellung des Entzündungsgrundes diverse Tests eingeführt werden.
Die Mandelentzündung, die sich in Zusammenhang mit einer Erkältung entwickelt, kann mit Leichtigkeit mit Pflege zu Hause behandelt werden.
Je nach Härte der Mandelentzündung kann manchmal auch eine Arzneimitteltherapie eingeführt werden. Üblich wird Antibiotikum gegen bakterielle Infektionen eingesetzt und es ist von Bedeutung, diese Behandlung zu vollbringen. Um zu überprüfen, ob der Patient auf das Antibiotikum reagiert, können zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden.
Falls ferner beim Patienten Verlust von Flüssigkeit in Zusammenhang mit der Krankheit oder Antibiotikum beobachtet wird, kann zusätzlich eine intravenöse Flüssigkeitstherapie eingeführt werden. Innerhalb der Flüssigkeit (Serum), die bei dieser Behandlung dem Patienten durch die Ader gegeben wird, sind neben den Elektrolyten, Zucker oder je nach Bedarfsdosis ebenfalls Wasser mit den Medikamenten zusammen enthalten.
Falls die Mandelentzündung mit Halsschmerzen begleitet wird, werden Schmerztabletten verschrieben. Vor Gebrauch bei Kindern unbedingt ärztlichen Rat einholen und unnötiges Antibiotikum vermeiden.
Hierbei wird das eiternde Weichgewebe mit Hilfe einer Nadel bestochen und der Eiter verspritzt und gereinigt. Im Allgemeinen werden sie bei der Ausscheidung von Peritonsillarabszesse benutzt.
Die Mandeloperation ist ein Vorgang, die bei sich stets wiederholender, chronische oder ernster Mandelentzündung als letzte Alternative eingesetzt und bei der die Mandeln gänzlich rausgenommen werden. Die Operation erfolgt üblich unter Allgemeinanästhesie mit unterschiedlichen Methoden.
Was ist eine Lungenembolie? Symptome, Ursachen und Behandlung
Die Methoden ändern sich je nach chirurgischem Hilfsmittel, mit deren Hilfe man die Mandeln rausoperiert sowie dem Vorgang, der in der postoperativen Phase zur Blutungsvermeidung einführt. Die geläufig eingesetzten Methoden sind die Heißmesserkaustik, Thermal-Welding, Harmonik-Messer und Plasma.
Allgemein ist dies ein kurzfristiger chirurgischer Vorgang (20 Minuten). Mindestens zwei Wochen vor einer Mandeloperation sollte die Einnahme von blutverdünnenden Arzneimitteln, wie Aspirin, abgebrochen werden. Ferner sollten bis zum OP-Tag die vom Arzt empfohlenen Nahrungsmittel aufgenommen und ab der Nacht davor nichts mehr gegessen werden.
In den meisten Fällen kann der Patient gleich an demselben Tag nach der OP nach Hause gehen. Falls sich aber Komplikationen bilden, falls der Patient eine komplexe medizinische Störung hat oder falls es sich um ein kleines Kind handelt, kann es einer Stationierung für eine Nacht bzw. eine längere Zeit bedürfen. Die Heilungszeit nach der OP beträgt durchschnittlich 10 bis 15 Tage.
Falls beim Patienten, in der persönlichen oder in der familiären Vorgeschichte eine negative Reaktion gegen Anästhesie, Blutungsstörungen oder Allergie gegen Antibiotikum vorliegt, sollte der Arzt vor der Operation darüber informiert werden.
Nach eine Mandeloperation können Schmerzen im Hals, Ohr und manchmal auch am Kiefer und im Genick auftauchen. Um die Schmerzen zu lindern, die Heilung zu unterstützen und Komplikationen vorzubeugen, können Sie folgendes machen:
Hypoglykämie (Unterzuckerung): Ursachen, Symptome und Behandlungen
Da in den letzten Jahren die herkömmliche Mandeloperation als heikel bewertet wurde, wurden unterschiedliche Operationsmethoden entwickelt. Die gängigste von diesen ist die intrakapsuläre Mandeloperation, bei der nur ein Teil der Mandeln rausgenommen werden und der Rest mit einer Hülle in Form eines Beutels um die Mandeln geschützt wird.
Mit dieser Methode heilt der Patient schneller, denn hierbei entstehen weniger Schmerzen, das Essen und Flüssigkeitseinnahme fällt leichter. Ferner reduziert sich das Blutungsrisiko. Der einzige Nachteil ist das Risiko, dass im restlichen Gewebe eine erneute Ausbreitung und Infektion entstehen kann.
Die Mandelsteine sind gelb- oder weißfarbige Bildungen, die sich auf oder innerhalb der Mandeln entwickeln. Sie können nicht bemerkt werden und ebenso die Maße (so groß wie ein Stück Reis oder eine Traube) können sich ändern. Manchmal können sie sich zu solch großen Bildungen umwandeln, die dann zur Schwellung der Mandeln führen können. Bei den Erwachsenen kommen sie öfter vor als bei Kindern.
Die Mandelsteine entwickeln sich durch die Ansammlung verschiedener Arten von Abflüssen wie ausgestorbenen Zellen, Schleim, Spucke, Nasenschleim und Nahrung in die Krypte in den Mandeln, die aus Aufbrüchen, Tunnel und Dellen entstehen, verklemmen und sich mit der Zeit dort anhäufen. Mögliche Ursachen dafür sind schlechte Zahnhygiene, große Mandeln, chronische Sinusprobleme und Mandelentzündung.
Die kleinen Mandelsteine sind geläufiger und können keine Symptome vorlegen.
Besonders wenn die Steine groß sind oder Schmerzen einleiten, können kleine chirurgische Eingriffe durchgeführt werden. Eines dieser Verfahren nennt man Kürettage, die man einsetzt, um mit Lokalanästhesie die großen Mandelsteine herauszunehmen. Außerdem wird nach der Operation gespült, um die kleineren Teile zu reinigen.
Um die Krypten, die sich in die Mandeln eingenistet haben, zu beseitigen, kann ebenso mit Laser in Lokalanästhesie eingegriffen werden. Die Mandeloperation, bei der die Mandeln gänzlich rausgenommen werden, wird als die letzte Alternative eingesetzt.
Kleine Steine, die nicht so viel plagen, können auch zu Hause mit einfachen Methoden behandelt werden. Gurgeln mit Salzwasser ist zumeist der wirksamste Weg zur Heilung. In ein Glas lauwarmes Wasser einen Teelöffel Steinsalz hinzufügen und aufschmelzen. Nach Zähneputzen den Mund damit gurgeln. Mit dieser Methode können sie dafür sorgen, dass die Mandelsteine loslösen und ebenso den Mundgeruch beseitigen.
Als ein anderer Weg gilt auch, dass man die Steine durch Drücken und Aufpressen der Mandeln mit der Zunge oder der Hand herauszieht. Es wird aber nicht empfohlen, da es durch unkontrollierte Durchführung den Mandeln schaden kann.
Anstelle können die Mandel mit einer Spritze, die direkt an den Wasserhahn des Waschbeckens angeschlossen wird, jeden Tag gewaschen und somit die kleinen Steine herausgewaschen werden. Ferner kann ebenso ein starkes Husten die Steine loslösen.
Der Mandelkrebs, der als eine Art von Mundkrebs gilt, kommt sehr selten vor. Dieser entwickelt sich besonders durch Abnormalisierung der Zellen im Mundrachenraum, in der Höhlung im Halshinterbereich. Der definitive Grund ist unbekannt, jedoch die wichtigsten Auslöser sind einschließlich das Rauchen, der Gebrauch von sämtlichen Tabakwaren mit Alkohol und der menschliche Papillomavirus.
Ferner kann es auch bei Menschen entstehen, deren Mandeln rausgenommen worden sind. Da die Mandeln ein Teil des Lymphensystems sind, können sie auch mit manchen Lymphomarten entstehen.
Viele Patienten mit einer Mandelerkrankung können auch nach der Diagnose die Symptome bemerken. Ferner können die Symptome auf andere Krankheiten hinweisen. Für die richtige Diagnose ist es wichtig, einen medizinischen Experten aufzusuchen.
Ressourcen und Referenzen:
1- Tonsillitis2- Tonsil stones,3- Oropharyngeal Cancer Treatment4- Tonsillitis: OverviewTEILEN SIE DEN ARTIKEL
HABEN SIE EINEN KOMMENTAR?