Scharfgarbenöl (Johanniskrautöl): Wirkung, Anwendung und Herstellung

29 Juni 2025 |   Kategori: Ernährung und Diät, Heilpflanzen
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Johanniskrautöl ist ein traditionelles pflanzliches Heilmittel, das seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde verwendet wird. Besonders bekannt ist es für seine entzündungshemmenden, schmerzlindernden und wundheilenden Eigenschaften. Es wird aus den Blüten des Echten Johanniskrauts (Hypericum perforatum) gewonnen, einer Pflanze, die in Europa, Asien und Nordafrika heimisch ist. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Wirkung, Herstellung, Anwendungsmöglichkeiten und möglichen Nebenwirkungen von Johanniskrautöl – ideal für alle, die auf natürliche Heilmittel setzen.

Was ist Johanniskrautöl?

Johanniskrautöl ist ein pflanzliches Mazerat, das durch Einlegen der Blüten des Johanniskrauts in ein Trägeröl – meist kaltgepresstes Olivenöl – hergestellt wird. Es gibt zwei Varianten:

  • Rotes Johanniskrautöl wird aus frischen Blüten hergestellt und besitzt eine intensiv rötliche Färbung.
  • Gelbes Johanniskrautöl entsteht durch die Mazeration getrockneter Blüten und ist heller in der Farbe.

Beide Öltypen enthalten wertvolle Wirkstoffe wie Hypericin, Hyperforin, Flavonoide, Gerbstoffe und ätherische Öle, die für ihre vielfältigen heilenden Wirkungen bekannt sind.

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Johanniskrautöl selbst herstellen – Schritt für Schritt

Die Herstellung von Johanniskrautöl zu Hause ist einfach, benötigt jedoch etwas Geduld:

Zutaten:

  • Eine Handvoll frischer oder getrockneter Johanniskrautblüten
  • Hochwertiges Trägeröl (z. B. kaltgepresstes Olivenöl, Jojobaöl oder Leinöl)
  • Ein sauberes Schraubglas (idealerweise dunkel)
  • Ein Sieb oder ein sauberes Baumwolltuch

Anleitung:

  • Sammeln Sie die Johanniskrautblüten an einem sonnigen Tag, wenn die Pflanze ihre höchste Wirkstoffkonzentration erreicht.
  • Geben Sie die Blüten in ein Glas und übergießen Sie sie vollständig mit dem Öl.
  • Verschließen Sie das Glas leicht oder bedecken Sie es mit einem Tuch und lassen Sie es 4–6 Wochen an einem warmen, sonnigen Ort ziehen.
  • Schütteln Sie das Glas täglich, um die Wirkstoffe gleichmäßig zu verteilen.
  • Nach Ablauf der Zeit seihen Sie das Öl durch ein Tuch ab und füllen es in eine dunkle Flasche.
  • An einem kühlen, lichtgeschützten Ort gelagert, ist das Öl bis zu 2 Jahre haltbar.

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Wirkung und Anwendungsgebiete von Johanniskrautöl

Johanniskrautöl kann innerlich und äußerlich verwendet werden, wobei die äußere Anwendung in Europa am gebräuchlichsten ist. Es wird als sanftes, aber effektives Naturheilmittel bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt.

Hautprobleme, Wunden und Sonnenbrand

  • Wundheilung: Das Öl wirkt antibakteriell und entzündungshemmend, was die Regeneration von Hautgewebe unterstützt.
  • Sonnenbrand & leichte Verbrennungen: Es beruhigt die Haut, lindert Rötungen und unterstützt die Heilung.
  • Insektenstiche & Hautreizungen: Durch die kühlende und schmerzlindernde Wirkung verschafft es rasche Linderung bei Juckreiz und Schwellungen.

Bei offenen Wunden sollte das Öl vorsichtig verwendet und im Zweifelsfall ärztlicher Rat eingeholt werden.

Muskel- und Gelenkbeschwerden

Johanniskrautöl ist besonders beliebt bei:

  • Rheuma und Arthritis
  • Verspannungen und Muskelkater
  • Zerrungen, Prellungen und Sportverletzungen

Massieren Sie das Öl auf die betroffenen Stellen, idealerweise in Kombination mit einem Trägeröl wie Jojoba- oder Kokosöl, um die Aufnahme zu verbessern.

Behandlung von Hämorrhoiden

Das Öl kann:

  • Entzündungen im Analbereich lindern
  • Jucken, Brennen und Druckgefühle reduzieren
  • Die Hautregeneration fördern

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Anwendung: 1–2 Tropfen in ein warmes Sitzbad geben oder vorsichtig (verdünnt) auf die betroffene Stelle auftragen. Die Anwendung bei inneren Hämorrhoiden sollte nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.

Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden

Frauen verwenden Johanniskrautöl bei:

  • PMS (Prämenstruelles Syndrom): Das Öl hilft bei Stimmungsschwankungen, Krämpfen, Brustspannen und Übelkeit.
  • Menopause: Es lindert typische Symptome wie Hitzewallungen, Nervosität und Schlafprobleme.
  • Fibromyalgie: Die muskelentspannende Wirkung kann Schmerzen und Spannungen lindern.

Eine Massage mit dem Öl oder ein entspannendes Bad mit 5–6 Tropfen Johanniskrautöl kann in diesen Fällen sehr wohltuend wirken.

Anwendungshinweise

Tragen Sie das Öl auf gereinigter Haut auf.

  • Verwenden Sie das Öl nicht auf Schleimhäuten, in den Augen oder bei tiefen Wunden.
  • Nach dem Auftragen mindestens 12 Stunden direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, da das Öl photosensibilisierend wirkt (Sonnenbrandgefahr!).

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Mögliche Nebenwirkungen und Warnhinweise

Obwohl Johanniskrautöl gut verträglich ist, sind folgende Punkte zu beachten:

  • Photosensibilität: Hypericin kann die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Sonnenbaden oder Solarium direkt nach der Anwendung ist zu vermeiden.
  • Allergische Reaktionen: Bei empfindlicher Haut empfiehlt sich ein vorheriger Hauttest.
  • Kontraindikationen: Menschen mit Lupus, Sonnenallergien oder unter medikamentöser Behandlung (z. B. Antibiotika, Aknepräparate) sollten vor der Anwendung ärztlichen Rat einholen.

Fazit: Johanniskrautöl – Ein bewährter Helfer aus der Natur

Johanniskrautöl ist ein echtes Multitalent unter den pflanzlichen Heilmitteln. Ob bei Hautreizungen, Muskelbeschwerden, Hämorrhoiden oder hormonellen Schwankungen – das Öl kann auf natürliche Weise Linderung verschaffen. Es ist einfach selbst herzustellen, vielseitig anwendbar und dabei sanft zur Haut. Wer sich für natürliche Gesundheitspflege interessiert, sollte dieses wertvolle Öl unbedingt in die Hausapotheke integrieren.

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