Hypnose ist längst mehr als ein Bühnenakt oder eine Fernsehshow. Wissenschaftliche Studien belegen, dass sie effektiv bei der Behandlung von Angststörungen, Depression, chronischen Schmerzen und Schlafproblemen ist. Trotz der wachsenden Beliebtheit wird Hypnose oft noch skeptisch betrachtet.
Hypnose ist ein Verfahren, bei dem Menschen mithilfe von Suggestionen intensive, real wirkende Erlebnisse erfahren. Neuroimaging-Studien zeigen, dass während der Hypnose die Hirnaktivität in Bereichen, die für Selbstreflexion und Ablenkung zuständig sind, abnimmt. Gleichzeitig steigt die Verbindung zwischen Aufmerksamkeit und Handlung.
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Eine typische Hypnosesitzung beginnt mit einer „induktiven Suggestion“, etwa: „Ich zähle jetzt von 5 bis 1, und mit jeder Zahl werden Sie entspannter.“ Die Teilnehmer erleben die vorgeschlagenen Handlungen oder Empfindungen als unwillkürlich, beispielsweise das scheinbar selbstständige Heben eines Arms.
Hypnose wird erfolgreich bei Reizdarmsyndrom, Phobien, posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) und zur Schmerzkontrolle während Operationen eingesetzt. Studien zeigen, dass sie bei leichter bis mittelschwerer Depression ebenso wirksam sein kann wie kognitive Verhaltenstherapie. Auch Kinder profitieren von Hypnose, etwa bei Schlafstörungen oder Angst.
Durch Hypnose kann zudem die Expositionstherapie unterstützt werden, eine Methode, bei der Patienten schrittweise mit angstauslösenden Situationen konfrontiert werden. Hypnotherapeuten lehren oft Selbsthypnose-Techniken, um Entspannung zu fördern und die Angstreaktion des Körpers zu dämpfen.
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Nicht jeder reagiert gleich auf Hypnose. Motivation, Offenheit und eine gute Beziehung zum Therapeuten sind entscheidend. Frauen und Kinder im Alter von 8 bis 15 Jahren scheinen tendenziell besser auf hypnotische Suggestionen anzusprechen.
Nicht alle Hypnotherapieangebote sind wissenschaftlich fundiert. Patienten sollten sich an lizenzierte Therapeuten wenden, die von anerkannten Berufsverbänden zertifiziert sind. Hypnose ist kein Allheilmittel, aber eine vielversprechende Ergänzung in der Behandlung zahlreicher psychischer und physischer Erkrankungen. Mit weiterer Forschung könnte sie noch mehr Anerkennung im Gesundheitswesen finden.
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