Ingwer (Zingiber officinale) ist weit mehr als nur ein exotisches Gewürz. Seit Jahrhunderten wird er in der traditionellen chinesischen und ayurvedischen Medizin als Heilmittel eingesetzt. Die Wurzel ist für ihre entzündungshemmende, schmerzlindernde und antioxidative Wirkung bekannt. Sie hilft bei zahlreichen Beschwerden wie Übelkeit, Verdauungsstörungen, Erkältungssymptomen und Menstruationsschmerzen.
Die gesundheitsfördernden Eigenschaften verdankt der Ingwer vor allem dem bioaktiven Stoff Gingerol, der antioxidativ und entzündungshemmend wirkt. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind Vitamin C, Magnesium, Kalium, Eisen und sekundäre Pflanzenstoffe wie Shogaole und Zingeron. Ingwer ist zudem kalorienarm, fettfrei und hat einen niedrigen glykämischen Index, was ihn auch für Diabetiker interessant macht.
Ingwer ist eines der effektivsten natürlichen Mittel gegen Übelkeit. Besonders in der Schwangerschaft (in geringen Mengen), nach Operationen oder bei Chemotherapie kann er Linderung verschaffen. Studien zeigen, dass bereits 1 Gramm Ingwerpulver täglich die Symptome deutlich reduzieren kann. Trotzdem sollten Schwangere mit Risikofaktoren wie Blutungsneigung oder Frühgeburten in der Vorgeschichte vor der Einnahme ihren Arzt konsultieren.
Übelkeit und Erbrechen: Symptome, Ursachen, Behandlung und Hausmittel
Bei Erkrankungen wie Arthrose oder rheumatischen Beschwerden kann Ingwer helfen, Entzündungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Die orale Einnahme sowie das Auftragen von Ingweröl auf betroffene Stellen zeigen positive Effekte, insbesondere bei Kniearthrose. Die Wirkung tritt meist nach mehreren Wochen regelmäßiger Anwendung ein.
Ingwer kann dabei helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren, insbesondere bei Typ-2-Diabetikern. Studien haben gezeigt, dass die tägliche Einnahme von 2 Gramm Ingwerpulver über einen Zeitraum von 12 Wochen zu einer signifikanten Senkung des Nüchternblutzuckers und des HbA1c-Wertes führen kann. Trotzdem sollte die Einnahme in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Ingwer regt die Produktion von Speichel und Verdauungssäften an und kann somit die Magenentleerung beschleunigen. Das hilft bei chronischer Verdauungsschwäche, Blähungen und Magendruck. Er ist ein bewährtes Mittel gegen funktionelle Dyspepsie.
Zahlreiche Studien zeigen, dass Ingwerpulver die Intensität von Menstruationsschmerzen deutlich verringern kann. Die Wirkung ist vergleichbar mit klassischen Schmerzmitteln wie Ibuprofen. Besonders effektiv ist die Einnahme in den ersten drei Tagen der Periode.
Ingwer kann helfen, den Cholesterinspiegel zu senken – insbesondere das „schlechte“ LDL-Cholesterin. Auch die Triglyzeridwerte lassen sich durch die regelmäßige Einnahme reduzieren, was sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirkt.
Antioxidative Verbindungen wie Gingerol können helfen, Zellschäden durch freie Radikale zu verhindern. Studien deuten darauf hin, dass Ingwer bestimmte Krebsarten wie Magen-, Darm-, Pankreas- oder Leberkrebs in ihrer Entwicklung hemmen könnte. Weitere Forschung ist notwendig, besonders bei Anwendung während einer Krebstherapie.
Oxidativer Stress und Entzündungen im Gehirn sind Schüsselfaktoren bei Alzheimer. Hier setzt die antioxidative Wirkung des Ingwers an. Erste Studien zeigen, dass regelmäßiger Konsum kognitive Leistungen verbessern und neurodegenerativen Erkrankungen vorbeugen kann.
Pfefferminze: Wirkung, gesundheitliche Vorteile und Anwendungen
Ingwer ist in moderaten Mengen sicher. Mögliche Nebenwirkungen bei hoher Dosis (mehr als 5 g täglich) können Sodbrennen, Blähungen oder Durchfall sein. Bei Blutgerinnungsstörungen, vor Operationen und in der Spätschwangerschaft sollte Ingwer nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.
Für weitere Tipps zur Anwendung von Heilpflanzen oder Rezeptideen mit Ingwer: Bleiben Sie dran!
Hinweis: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche Beratung.
Ressourcen und Referenzen:
1- The Amazing and Mighty Ginger2- Anti-Oxidative and Anti-Inflammatory Effects of Ginger in Health and Physical ActivityTEILEN SIE DEN ARTIKEL
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